Freitag, 11. Mai 2012

Nachrichten aus einer anderen Welt -6-


Pipicchhhhrrrr…..schrumm-di-dumm…..summbrrrrrumm…..

Ich komme nicht zur Ruhe hier in Vietnam, ständig bin ich unterwegs. An den Maifeiertagen + Wochenende war ich mit 4 GIZ-Praktikanten auf der Insel Van Don, ungefähr 40km östlich von Halong. Trotz der Nähere zu Halong und der Aussicht auf die Felsen der Halong-Bucht scheint sich auf diese Insel kaum ein westlicher Tourist zu verirren. Jedenfalls haben wir während der vier Tage keinen gesehen, nur Vietnamesen. Und wir hatten eine Menge Spaß mit denen. Wir sind in keinem Taxi mitgefahren, das nicht urz laut Techno Mucke hat laufen lassen. Allgemein haben die Vietnamesen einen sehr seltsamen Musikgeschmack, zur Zeit scheint alles in zu sein was in Deutschland in den 90ern heiß war, wie oldscool Technomucke und Modern Talking (womit in voller Lautstärke nachts der Strand beschallt wurde…). Hauptsache es rumst.
Galerie Van Don
Auf unseren Touren auf der Insel und um die Insel rum haben wir einige interessante Erfahrungen gemacht. Nach einer stundenlangen Motorradtour über staubige Buggelpisten sind wir bei einer Eröffnungsfeier eines Tempels vorbei gekommen und wurden von buddhistischen Mönchen zum Essen eingeladen, vegetarisch mit super lecker gewürztem Tofu. Am gleichen Tag abends wurden wir aus der Ferne von einem Lagerfeuer und Goa-Mucke an den Strand gelockt, wo eine Gruppe neureicher Vietnamesen in ihrer Ferienanlage Vodka gesoffen und Muscheln gegrillt hat. Sie haben sich gefreut dass wir gekommen sind und uns zum Feiern eingeladen. Da konnten wir natürlich nicht nein sagen ;)
Am Strand auf Quan Lan
Am nächsten Tag haben wir mit dem Schnellboot einen Ausflug zur Insel Quan Lan gemacht, die für ihren schönen Sand bekannt ist. Fast wären wir nicht mehr zurück gekommen, da die Boote keinen regulären Fahrplan haben und niemand weiß, was ab geht. Im Dorf hat man uns gesagt, dass die letzte Fähre des Tages schon um 3 fährt, an der Anlegestelle hieß es dann um 4. Also haben wir noch eine Weile gechillt und wurden von Militärs in hüpsch grüner Uniform (Border Control) auf ein Glas Wasser eingeladen. Als wir da so saßen und uns über unser Alter und unsere Ehefrauen unterhalten haben (Standard-Gesprächsthema in Vietnam), habe ich zwischendurch auf Deutsch einen Satz fallen gelassen, in dem Bier vorkam, und sofort sind sie aufgesprungen und haben mir ein kaltes Bier gebracht ;) Mittrinken wollten sie allerdings nicht, da sie ja noch zu arbeiten hatten. Tollerweise haben wir dann unser Boot verpasst, das wohl 20 Minuten früher gefahren ist wie erwartet. Nach eineinhalb Stunden rum liegen auf dem Steg ist dann doch noch ein Boot gekommen, das uns mitgenommen hat. War insgesamt schon ein ziemlich spannender Trip, und mit den anderen Praktikanten kann man gut was unternehmmen. 
Fahrt im Speedboot
Zurück in Hanoi habe ich mir dann ein zweites Motorrad zugelegt, denn 2 sind doppelt so viel wie 1. Außerdem wurde es mir quasi hinterhergeschmissen.
Zur Arbeit habe ich auch noch was Interessantes zu erzählen: von Mittwoch war ich mit dem Team von GIZ/GFA auf Geschäftsreise nach Son La, wo wir einen Workshop für die Son La Urban Environment Company veranstaltet haben und ein neues WMP-Büro eröffnet haben. Dazu mussten wir erstmal mit der Firma Freundschaft schließen, was mit krasser Sauferei beim Abendessen verbunden war. Mit lecker Vodka und Reisschnaps, und das gleich an zwei Tagen in Folge.
Die nächsten Wochen werde ich dann wohl im Büro in Hanoi verbringen müssen. Ist aber auch nicht schlecht, immerhin habe ich am Westlake eine Bar mit Liegestühlen gefunden, in der das Bier nur 12000 kostet. Und es hat nachts immer noch mindestens 25°C ;)

Heiße Grüße und bis zum nächsten Mal