Dienstag, 10. Juli 2012

Nachrichten aus einer anderen welt -7-

Hallo@all!
So schnell geht’s, ich bin schon fast 6 Monate im fernen Osten in der Stadt des aufsteigenden Drachen. Im Büro habe ich mittlerweile schon meinen Nachfolger eingelernt, so langsam neigt sich das Praktikum dem Ende zu… Einerseits ist es schade, dass ich meine Kollegen so bald verlassen muss. Ich hatte eine lehrreiche Zeit, es war sehr interessant in einem Projekt der GIZ mitzuarbeiten und Einblicke in die internationale Entwicklungszusammenarbeit (26 Buchstaben!!) zu bekommen. Andererseits freue ich mich sehr auf die zwei großen Motorrad-Touren, die ich geplant habe.
Seit meiner letzten Meldung im habe ich mit den anderen GIZ-Praktikanten einige Touren unternommen, Wochenendausflüge in Vietnam sind eine super Sache!
Galerie Tam Coc
Mitte Mai gings mit dem Motorrad nach Tam Coc (100 km oder 3 Stunden südlich von Hanoi), wo wir die Gegend mit dem Motorrad erkundet haben und lecker Spezialitäten wie Zikaden, Goat Dick Whine und Snake Whine mit Vogel verkostet haben. Den Ziegenschwanzschnaps würde ich nicht noch einmal trinken, aber der Schlangenschnaps und die Zikaden waren gar nicht so schlecht ;)
Anfang Juni haben wir dann eine Tour gemacht, auf die ich mich schon lange gefreut habe: Klettern in Halong Bay! Erst gings mit Bus und Fähre nach Cat Ba Island und von da aus haben wir eine zweitägige  Bootstour mit Captain Jack gestartet.
Galerie Cat Ba Island & climbing in Halong Bay
Captain Jack kann ich nur empfehlen; die ganze Tour hat inklusive 3x Essen und Übernachtung auf dem Boot nur 50$ gekostet. Außerdem hatten wir die Freiheit, zu tun und zu lassen was wir wollten. So hatten wir genügend Zeit zum Kanufahren (auch nachts), Schnorcheln an einsamen Stränden (leider hat man nichts gesehen), und natürlich klettern. Das Klettern war der Wahnsinn, es ist schon ein ganz anderes Gefühl ohne Sicherung zu klettern, auch wenn man Wasser unter sich hat. Und ab 10m Höhe muss man sich zwingen, nicht immer weiter zu klettern (runter klettern geht meistens nicht so gut). Sonst traut man sich nicht mehr runter zu springen, aber irgendwann muss man schließlich los lassen ;)
Boot fahren!
Nachts gab es eine Party auf einer schwimmenden Insel mit einer Gruppe verrückter Franzosen, wir hatten am nächsten Tag noch ordentlich einen sitzen… Auf dem Rückweg durfte ich dann auch selber mal das Schiff zwischen den Felsen durchsteuern. Der Captain hat bei seiner Navigation zwischen hunderten von Felsen erstaunliche Fähigkeiten gezeigt. Nur mit Hilfe einer billigen Touristenkarte mit Sehenswürdigkeiten, einer Breitformat-Postkarte und einem alten Kompass hat er spielend seinen Weg gefunden.
Reisfelder bei Mai Chau
Gegen die Action die wir auf der Bootstour hatten, war der nächste Wochenendsausflug fast schon ein wenig langweilig. Mit dem Motorrad gings 4-5 Stunden lang nach Westen in Richtung der laotischen Grenze. Dort liegt, umgeben von Bergen und idyllisch eingebettet in Reisfeldern, das Dorf Mai Chau. In und um Mai Chau leben die Vietnamesen noch auf traditionelle Art und Weise und man kann ihnen bei der Reisernte zusehen. Nicht gerade aufregend, aber schön und idyllisch. Die Fahrt nach Mai Chau ist ebenfalls sehr schön, da sie zur Hälfte durch Gebirge führt und das Motorradfahren auf Bergstraßen besonders Spaß macht.
So langsam gehen mir die Ziele für Ausflüge nahe Hanoi aus, aber ich habe ja auch nicht mehr viele Wochenenden in Hanoi. Anfang August will ich mit Philipp eine große Motorradtour starten. Der Plan ist, mit dem Zug nach Saigon zu fahren und von dort aus durch Kambodscha nach Bangkok. Anschließend wollen wir in den Norden Thailands fahren und von dort aus durch Laos zurück nach Hanoi. Mitte September sollten wir wieder in Hanoi sein, weil dann Rene und Achim aus Deutschland einfliegen und ich mit ihnen meinen zweiten großen Trip starte. Hoffentlich macht mein schrottiges Motorrad so lange mit, aber nach den ganzen Touren und 5 Monaten ohne größere Probleme vertraue ich ihm so langsam.