Sonntag, 30. September 2012

Laos hautnah – von Tempeln, Tubing und Touristen

Sonnenuntergang am Mekong
Wir sind soeben auf dem Weg in Richtung Kambodscha und damit geht unsere Reise durch ein sehr vielseitiges und besonderes Laos zu Ende. Die Motorräder haben erst mal Sense, denn wir reisen in einem „Sitting Bus“ 14 Stunden am Mekong enlang gen Süden. Annabelle, Onkel Ho und Black Beauty wurden von 5 Laoten auf das Dach gehieft und trohnen jetzt wie Gallionsfiguren auf dem von lauter laotischer Musik zu ertrinken drohenden Bus. Das bedeutet nicht, dass wir keine Lust mehr auf das wilde Easy-Rider-Leben haben. Wir müssen einfach Zeit sparen, damit wir die Gelegenheit bekommen ein weiters interessantes Land zu erobern.

Unsere letzten Tage waren sehr ereignisreich. Die Route führte uns zuerst nach Louang Prabang, der ehemaligen Hauptstadt mit seinen zahlreichen Tempeln, und  über die ehemalige Sauf-Touristadt Vang Vieng bis zur verschlafenen Hauptstadt Vientiane.


"Schau mir in die Augen", Straße 2012
Die Fahrten mit dem Motorrad entwickelten sich nicht, wie vielleicht einige gedacht haben mögen, zu langweilender Routine. Wir überstanden besonders wilde Bergrouten mit nicht nur gefühlten 200 Serpentinen (unbedingt die Bilder dazu angucken!) oder gemeine flutartigen Regengüsse, die immer dann erneut angefangen haben, sobald wir uns aus den Regencapes geschält hatten. Und wieder begegneten wir in vielen Bergdörfern Kindern, die ihre Hände ausgestreckt haben, damit wir sie im vorbei fahren abklatschen können und sich lachend wie „Snitzchel“ (gefunden auf einer mit Word-Art verzierten Menükarte)  daran erfreuten. Und wären wir keine harten Kerle, dann hätten wir sofort alle mit eingepackt.

Ein Tag, an dem überhaupt nichts klappt, gehört natürlich auch dazu. Wir nennen ihn liebevoll den Mechanikertag.  Dank der zahlreichen Reperaturen an Annabelle und v.a. Black Beauty (wir mussten ganze 4 mal beim Mechaniker vorbei schauen) hatten wir eine Teilstrecke im Dunkeln zurück zu legen, was uns mit sehr schlecht oder auch gar nicht funktionstüchtigem Licht keinen großen Spaß bereitet hat.

Wat? Xieng Thong!
René, oben rechts auf Elephant, unten
Luang Prabang ist eine hübsche Kleinstadt mit 30.000 Einwohnern. Uns ist gleich aufgefallen, dass die Stadt viel wohlhabener und gepflegter aussieht wie der Rest, den wir von Laos gesehen haben. Dass es dort viele Touristen gibt, die Geld in die Stadt bringen, hat natürlich seinen Grund: Luang Prabang hat sowohl kulturell als auch von der Natur her einiges zu bieten. Von der Kultur haben wir nicht so viel mit bekommen, nach 2 Tempeln haben wir unsere Besichtigungstour wegen abartiger Hitze beendet und sind zum Wasserfall Tad Sae gefahren. Dort fließt das Wasser über viele Kaskaden und Becken durch den Wald. Nach der Hitze des Tages haben wir das Baden in den vielen natürlichen Becken sehr genossen. René und Achim sind danach noch als Highlight des Tages noch auf Elefanten geritten.

Unsere Hütte, die zweite von Links
Vang Vieng ist International dadurch bekannt geworden, dass man sich dort super abschießen und auf bunten Drogenmixen in LKW Reifen den Fluss heruntertreiben kann. Ende August wurde das der Regierung zu viel und sie haben alle Bars am Flussufer schließen lassen. Damit war es für uns (zum Glück) kein Ballerman mehr, sondern gemütliches Natur genießen. Das kam jedoch noch nicht bei jedem an, da immer noch Ankömmlinge gröhlend mit den Worten „Tubing! Vang Vieng! Where can we find a guest house next to the tubing? Yehawwww!“ aus dem TukTuk steigen. Ein bisschen war aber doch was los, so gab es einen Rummel auf dem man in großer Runde Bingo spielen  oder für umgerechnet 80 Cent ca. 25 Minuten Boxauto fahren kontne. 25 Minuten können sehr lange sein, vor allem bei Laotischer Elektro-Techno-Pop-Schnulzen-Musik.

Achim zeigt seine schönste Seite
Wie überall im Laotischen Gebirge (90% von Laos ist Gebierge!), gibt es auch in Vang Vieng einige Höhlen. Wir haben die Tham Phoukam Höhle besucht. Die geht ca. 140 Meter in den Berg und ist stockdunkel. Draußen vor der Höhle gab es die „Blue Lagoon“, einem grünen Flussabschnitt mit Seilen und Absprungstellen zum rumtollen. Das NachtAbendleben in Vang Vieng ist mittlerweile recht gemütlich mit der komischen Eigenart, das viele Kneipen alte Folgen von Family Guy und Friends zeigen. Michi würde sich hier wohl fühlen.

Und dann gibt es noch die Hauptstadt mit ähnlich vielen Einwohnern wie Stuttgart, aber partymäßig gäääääääääääääähn. Die Vientianer haben die dicksten Karren, stählern ihre Körper bei öffentlicher Aerobic und weißeln (weiße Hautfarbe ist chic) sich in Restaurants ihre Beine. Viel zu erleben gibt es leider nicht. Selbst unsere Brauereiführung beim besten Bier Südostasien, Beer Lao, findet nicht mehr statt. Nächstes Jahr … vielleicht.

Ach ja, Grauverlaufsfilter sind der Shit. Endlich Wolken auf den Bildern die nach was aussehen. Von daher, nur der Filter macht die Bilder!

Phonsavan to Stung Treng at EveryTrail

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