Freitag, 21. September 2012

Liebenswert Laotisch Chaotisch -1-

Hauptgeschichte


Nach der Vernichtung sämtlicher Gehirnzellen in Hanoi (siehe letzter Post...) sind wir jetzt in Laos angekommen. René hat am Sonntag Morgen total verkatert das falsche Motorrad vom Parkplatz geholt (der Schlüssel hatte gepasst!) Um 1 sind wir dann los gekommen, eigentlich wollten wir schon um 9 auf der Straße sein. Eine Nacht haben wir in Mai Chau im Nordwesten Vietnams verbracht, danach in Richtung Grenze gefahren. der Grenzübergang war typisch laotisch. Als wir um halb sechs Uhr Abend an der Grenze in Na Meo angekommen sind, hatte die vietnamesische Seite noch offen, während die Laoten schon am saufen waren. Am nächsten Tag durften wir dann rüber. Wir hatten ein wenig Bedenken, mit unseren Motorrädern über die Grenze zu kommen (das Internet sagt, dass das teilweise nicht möglich ist). Diese Bedenken haben sich dann ziemlich schnell verflüchtigt, als der Laot vom Zoll gesagt hat (ohne unser Gepäck nur anzuschauen): "Custom is finished. Go." irgendwas mit coffee. Typisch laotisch. Gut, wir waren in Laos und hätten auch kiloweise Drogen und Nutten einführen können.

Hölle
Auf dem Weg von Na Meo nach Xam Neua haben wir eine Höhlentour gemacht, das war auch eine super laotische Erfahrung. Durch die Höhle floss ein kleiner Fluss, auf dem man eine kleine Bootstour unternehmen konnte. Haben wir gemacht, war ziemlich lustig. Der René ist dabei baden gegangen, 2x. Das Boot war ein wenig zu klein für ihn und die Strömung zu stark, tja. Für den Massentourismus und klagefreundliche Amerikaner müssen sie das noch ein wenig optimieren. Nächstes Jahr vielleicht. Ein paar Kilometer weiter wollten wir einen Wasserfall und heiße Quellen besichtigen, auf einem Schild war schon ein Pfad und zwei Hängebrücken eingezeichnet, den Pfad gabs aber noch nicht, Naja, nächstes Jahr vielleicht.

Natur pur
Die nächsten Tage waren ziemlich hügelich, dank 1000000 Kurven haben wir erstmal nicht mehr wir 100km pro tag geschafft. Dafür haben wir viele Bergdörfer gesehen und wurden an jeder Ecke von winkenden grinsenden Kindern begrüßt (außerdem noch von Kühen, Büffeln, Hunden, Hühnern und Schweinen, die auf der Straße rum laufen oder stehen oder schlafen). Nicht nur Kinder, auch Erwachsene sind oft ziemlich erstaunt, in dieser abgelegenen Gegend Ausländer wie uns zu sehen. Eine Nacht haben wir in einem Bergdorf mit vieleicht 200 Einwohnern verbracht. Immerhin hatten sie ein Guesthouse dort und einen Typen, der ein paar Worte englisch konnte. Aber sonst war echt nicht viel los. Um 8 waren alle im Bett, zu essen gab es entweder Nudelsuppe oder Khao Niao (Klebreis) mit frittierter Schweinehaut.
Unterwegs haben wir eine Flasche LaoLao für 10000 Kip (=1€) gekauft, ein laotischer Schnaps, der aus Reis gebrannt wird. ein hartes Zeug, vor dem auch die Laoten ziemlich Respekt haben. Die Einheimischen haben sehr gegrinst, als ich meinen ersten Schluck probiert habe. Mittlerweile haben wir heraus gefunden, dass der Schnaps auch ganz gut brennt, also bestimmt 60% Alk hat.

Nach über 500 km Fahrt haben René und Achim ein wenig Vertrauen in ihre Motorräder gefasst. Onkel Ho (Simon) und Annabelle (Achim) hatten bisher keine Kinkerlitzchen, bei Black Beauty (René) ist einmal der Gaszug gerissen und mal die Kette runter gefallen. Aber sonst läufts.
Achim hatte schon einen kleinen Unfall. Aber nicht beim Fahren, sondern beim Schieben. Er hat sich einfach seinen Ständer in den Fuß gerammt und sich so eine tiefe Fleischwunde zugefügt. Er hats überlebt und der LaoLao hilft auch ganz gut.

Jetzt sind wir in dem touristisch etwas mehr erschlossenen Ort Phonsavan angekommen. Die Provinz Xieng Khoouang wurde während des Vietnamkrieges heftig bombardiert, man sollte sich auch heute noch nur auf schon benutzten Pfaden und abgegrenzten Gebieten bewegen. Ich der ganzen Stadt werden alte Bombenhüllen als Dekoration verwendet.
Rund um Phonsavan gibt es die Plains of Jars zu sehen, Ansammlungen von 2500 Jahre alten Steinkrügen, die in der Landschaft herum liegen und mit vielen Bombenkratern zusammen besichtigt werden können. Haben wir dann auch gemacht. Das macht müde.
Nun bereiten wir uns auf das nächste Abenteuer vor: Louang Prabang mit dem Mekong und all seinen Überraschungen, die das Land noch für uns bereit hält.

Bis demnächst, die wilden Kerle mit Annabelle, Onkel Ho und Black Beauty

Nameo to Phonsavan + Plane of Jars Site 1+2 at EveryTrail


Nebenebgeschichte, der vierte Tourteilnehmer (Daniel)

Eigentlich sollten wir zu viert sein. Daniel, ein ehemaliger GIZ Kollege von Simon wollte mit uns mitfahren. Bisher hat das leider noch nicht hingehauen. Der Daniel hat leider viel Pech mit seinem neuen Motorrad.

Zwei Tage vor Abreise hat es angefangen rumzustottern. Der erste Mechaniker meinte er soll es verschrotten, der zweite meinte er könne es vielleicht reparieren. Nach drei Tagen Reperatur hat man ihm versprochen es sollte laufen. Als Daniel dann das Motorrad abholen wollte, dann war es nicht verfügbar. Der Mechaniker hatte in Zwischenzeit einen Unfall damit. Ein Tag Reperatur und ein Tag Probefahren in Hanoi später sollte es endlich losgehen.

Mittlerweile ist es Freitag, die anderen drei sind einen Tag auf Sight-Seeing in Phonsavan, Daniel will die Strecke an einem Tag schaffen. Morgens um 10 sah alles gut aus, 100 km in nur 90 Minuten. Davon könnten Simon, Achim und René nur träumen.

Keine 50km später ist es dann passiert, ein lauter Schlag und die Batterie hat es zerlegt, geschmolzen! 4 Stunden später und 30€ ärmer sollte es weiter gehen. Keine 300 Meter und es kam schwarzer Qualm aus dem Auspuff und der Motor machte einfach nicht was er sollte.

Jetzt verbringt Daniel erst einmal noch einen Tag mit seinem Motorrad beim Mechaniker, mal schauen ob er die anderen jemals einholen wird.

1 Kommentar:

  1. Oh je, bringt mir bloss den Rene wieder heil heim......

    brigitte

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